Wir haben gewonnen!

Die „Neue Westfälische“ schreibt am 18.08.2017:

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Mit der Urkunde: Doris Fischer, die als Geschäftsführerin die Bewerbung des Fördervereins Freibad Wiedenbrück für den Wettbewerb geschrieben hat, und Dr. Karl-Heinrich Sümmermann, Vorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative.

Förderverein Freibad Wiedenbrück wird Erster bei regionalem Wettbewerb

Im Wettbewerb „Westfalen bewegt“ schafft es das Leuchtturmprojekt an die Spitze

Rheda-Wiedenbrück. Die Urkunde und das Schild, die dem Förderverein Freibad Wiedenbrück den ersten Platz im Wettbewerb „Westfalen bewegt“ bescheinigen, hatte Dr. Karl-Heinrich Sümmermann, Vorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative, dabei. Vergessen hatte er seine Badehose, sagte er launig bei der Preisverleihung im gut besuchten Freibad an der Rietberger Straße.

Sümmermann nennt Westfalen eine Musterregion, „mit 8,2 Millionen Einwohnern und einem Bruttosozialprodukt, das dem von Dänemark entspricht“. Weil hier Bürger in Eigenverantwortung Teile der Daseinsversorgung übernehmen und so wesentlich zur Attraktivität ihres Wohnortes beitragen, ehrt die Westfalen-Initiative ehrenamtliches Engagement und zeichnet Leuchtturmprojekte aus.

( Information: )

Die Westfalen-Stiftung

  • Der Wettbewerb „Westfalen bewegt“ war 2017 zum fünften Mal ausgeschrieben worden.
  • Er richtet sich an Gruppen, die „in nachahmenswerter Weise die Gestaltung der Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht allein auf staatliche oder bereits institutionalisierte Hilfe bauen“.
  • Ausgelobt hat die Stiftung Westfalen-Initiative je Projekt bis zu 8.000 Euro, insgesamt stehen 2017 rund 38.000 Euro zur Verfügung. Seit 2013 wurden 47 Projekte ausgezeichnet.
  • Die Initiative ist eine Stiftung mit zwei Aufgaben: die Schärfung der Identität und die Stärkung der Eigeninitiative in Westfalen. Sie fühlt sich dem Subsidiaritätsprinzip verpflichtet; sie tritt ein für Dezentralisierung, individuelle Eigenverantwortung und bürgerschaftliches Engagement.

Zum ersten Mal bewirbt sich eine Freibadbewegung

„Noch nie hat sich eine Freibadbewegung um den Preis beworben, obwohl es mindestens 50 in Westfalen gibt.“ In diesem Jahr war unter den 60 Einsendungen zum Wettbewerb die des Fördervereins Freibad Wiedenbrück. „Es ist toll, dass sich aus dem Bereich überhaupt mal jemand bewirbt – und dieser Verein hat den ersten Preis sehr verdient“, so Sümmermann.

Der Förderverein Freibad Wiedenrück zählt rund 580 Mitglieder, besteht seit 20 Jahren und hat sehr viel bewegt. Das Ziel, mit dem der Förderverein gegründet wurde, hat er erreicht: den Erhalt des Bades in einer Zeit, als „in der Doppelstadt von Kostensenkung und Zusammenlegung von Einrichtungen gesprochen wurde“, erinnerte Vorsitzender Peter Henz, dass die Rettung „nicht immer leicht war“. Zudem hätten die Förderer das Bad attraktiver gemacht und Kosten gespart.

»Hält die Gesellschaft zusammen«

Dass die Stadt im Freibadförderverein einen verlässlichen Partner hat, „durch den das Freibad deutlich an Attraktivität gewonnen hat“, veranlasste Bürgermeister Theo Mettenborg zu einem Dankeschön an die Mitglieder. „Diese Form des ehrenamtlichen Einsatzes ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“

Was die Förderer alles für ihr 1959 errichtetes Freibad getan haben, hat Geschäftsführerin Doris Fischer in der Bewerbung formuliert. Sie hat über die Lobbybildung gegen die Schließungspläne geschrieben und über den Einsatz für die Sanierung des Freibades mit acht Bahnen im Schwimmerbecken und dem 500 Quadratmeter großen Nichtschwimmerbecken. 2004 wurde es wieder eröffnet, nach Investitionen von etwa 1,5 Millionen Euro, inklusive Fördermitteln des Landes und etwa 100.000 Euro, mit denen sich der Verein beteiligt hatte.

„Unser Engagement reicht von der Teilnahme am Rosenmontagszug und dem Angebot des Frühschwimmerfrühstücks über die Teilnahme am Stadtputztag in unserem Freibad und dem Verkauf von Jahreskarten als Weihnachtsgeschenk auf dem Christkindlmarkt bis hin zum Angebot von Wassergymnastik und Kraulkursen in der Badesaison“, sagte Fischer.

Preisgeld von 8.000 Euro

Lob bekam sie vom Vorsitzenden für die Bewerbung. Henz ist erfreut über das Preisgeld von 8.000 Euro, das mit der „auch ideell tollen Auszeichnung“ verbunden ist. Als Verwendungszweck nennt er die jüngst eröffnete Freibad-Cafeteria, die mit 70.000 Euro „etwas teurer geworden ist als gedacht“. Fischer indes kann sich vorstellen, die Wiese an der Gastronomie weiter aufzuhübschen, mit passenden Möbeln dort eine schöne Strandatmosphäre zu schaffen.

Doch bei allem, was der Freibadförderverein tut, „ohne Sponsoren geht es nicht“, sagte Henz. Darum waren auch bei der Cafeteria das örtliche McDonald’s-Restaurant, die Kultur- und Bürgerstiftung Lönne sowie die Bürgerstiftung finanziell mit von der Partie – und das gerne, wie Bettina Windau, Bürgerstiftungsvorstand, sagte. Denn: „Im Freibad als öffentlichem Treffpunkt wird Gemeinsamkeit geschaffen.“

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